Sachsenring, Chemnitz

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Sachsenring

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Der Sachsenring ist eine traditionsreiche Rennstrecke in Hohenstein-Ernstthal bei Chemnitz, Sachsen.
Einige Kilometer entfernt, in Zwickau, stellte der VEB Sachsenring den Trabant (Pkw) her.

Ursprünge

Die Ursprünge des Sachsenrings geht auf das in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts abgehaltene Badberg-Viereck-Rennen zurück, welches erstmals am 26. Mai 1927 stattfand. Nach zwei Auflagen musste die Veranstaltung nach Protesten der Bürgerschaft wegen der zahlreichen Unfälle zunächst ausgesetzt werden.

In den 30er Jahren jedoch wurde die Rennstrecke zwischen Chemnitz und Zwickau fester Bestandteil des internationalen Rennkalenders und erhielt 1937 den Namen "Sachsenring". Der 8,7 km lange Straßenkurs führte im Gegenuhrzeigersinn durch Hohenstein-Ernstthal nach Norden, um dann in westlicher Richtung parallel zur Autobahn A4 Chemnitz-Gera zu verlaufen. Auf der heutigen Bundesstraße 180 ging es nach Süden, um dann in der Queckenberg-Kurve auf die Zielgerade einzumünden.

1949 belebte man nach der kriegsbedingten Pause die Rennen wieder. Besonderes Highlight war die 1960 auf dem 8,7 km langen Kurs ausgetragene Straßen-Weltmeisterschaft der Rad-Amateure. Ab 1961 erlebte der "alte" Sachsenring seine Blütezeit, denn bis einschließlich 1972 wurden auf dem Hochgeschwindigkeitskurs Läufe zur Motorrad-Weltmeisterschaft ausgetragen. Da bei waren zeitweise auch die einheimischen Zweitakt-Rennmaschinen von MZ aus Zschopau konkurrenzfähig. Die schnellste Rennrunde überhaupt fuhr jedoch der 15-fache Weltmeister Giacomo Agostini mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 180 km/h.

Den Lauf bei den 250ern gewann 1972 der (West-)Deutsche Dieter Braun, worauf einige Zuschauer die deutsche Nationalhymne mitsangen. Die rundenlange Anfeuerung von Braun wurde von den Behörden denkbar kritisch zur Kenntnis genommen und führte zu Konsequenzen. Die inoffizielle Begründung waren fehlende Sicherheitsvorkehrungen und gestiegene Kosten.

Nach dem staatlich erzwungenen Ende der WM-Läufe wurde es zunächst etwas ruhiger, doch der Rennbetrieb mit Zwei- und Vierräder ging mit rein osteuropäischen Teilnehmern weiter und begeisterte im Laufe der Zeit viele Zuschauer. Aufgrund der im Vergleich zu westlichen Motoren relativ geringen Leistungen kam es dabei nicht zu dem starken Anstieg der Fahrleistungen, der bei westlichen Rennstrecken wie etwa dem Nürburgring Umbaumaßnahmen oder gar komplette Schließungen erforderlich machte.

Neuanfang

Im Jahre 1990 brachte die Wende indirekt das endgültige Aus für die altehrwürdige Naturrennstrecke. Der seit Jahrzehnten quasi unveränderte Stand der Strecke konnte modernen Sicherheitsanforderungen nicht mehr gerecht werden, denn durch das nun verfügbare Material aus dem Westen bzw. dem Fernen Osten stiegen die Geschwindigkeiten. Trotz zweier Bremsschikanen kam es zu tragischen Unfällen. Insbesondere der Rennbetrieb innerhalb des Ortschaft war nicht mehr tragbar, obwohl am Schleizer Dreieck noch einige Jahre an Häusern vorbei gerast wurde und dies bei der Tourist Trophy auf der Isle of Man nach wie vor üblich ist.

Eine verkürzte Strecke außerorts wurde diskutiert, doch die Umsetzung ließ auf sich warten. Der AMC Sachsenring Hohenstein-Ernstthal sowie der ADAC Sachsen hielten derweil die Rennsportfans von 1992 bis 1995 mit 'Sachsenring-Rennen' auf den tschechischen Rennstrecken in Most bzw. Brünn bei der Stange.

1995 war es dann endlich soweit. Das am Start-Ziel-Bereich der alten Rennstrecke gelegene Verkehrssicherheitszentrum mit multifunktionalem Veranstaltungsgelände und (noch nicht permanent verfügbarer) Rennstrecke wurde feierlich eröffnet. Nun bot sich wieder die Möglichkeit, Rennsport vor Ort zu betreiben. Das rennsportliche Comeback erfolgte 1996 mit den Veranstaltungen zur Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) sowie dem ADAC Super Tourenwagen Cup.

Der Omega-förmige Teil der Strecke, der bergab um einen bewaldeten Hügel führt, wurde zwar zum neuen Merkmal des Sachsenrings, aber der Rest des Kurses wurde von einigen Aktiven als zu eng und zu langsam kritisiert, zumal dies kaum an die flüssige alte Strecke erinnerte. Dank kontinuierlicher Verbesserung von Streckenstandard und Infrastruktur gelang 1998 der große Coup: die Motorrad-Weltmeisterschaft MotoGP, die auf dem Hockenheimring und zuletzt auf dem Nürburgring immer weniger Zuschauer anlocken konnte, kehrte nach 26 Jahren auf den Sachsenring zurück. Seither strömen Jahr für Jahr um die 200.000 Zuschauer zum "Ring", um das Spektakel zu erleben.

Dank dieser beeindruckenden Unterstützung seitens der Zuschauer wurden im Laufe der Jahre umfassende Veränderungen an der Strecke vorgenommen. Erwähnt seien hier eine neue Boxenanlage, der neue Start/Zielturm sowie die geänderte schnellere Streckenführung, die den öffentlichen Verkehr nicht mehr berührt und den Sachsenring somit erstmals zu einer permanenten Rennstrecke macht. Insbesondere der Umbau von 2002, der mit einem sehr schnellen Bergabstück vor der Bergauf-Kurve Queckenberg sowohl an den Streckenabschnitt Fuchsröhre der Nordschleife als auch an den alten Sachsenring erinnert, etablierte den nun 3670 Meter langen Sachsenring endgültig bei Fahrern und Zuschauern.

Obwohl die DTM wegen finanzieller Differenzen in den letzten Jahren nicht zurückkehrte gelang es den örtlichen Veranstaltern bzw. dem ADAC jüngst, die Motorrad-WM am Sachsenring mindestens bis zum Jahr 2011 zu sichern.

Bei aktuellen Veranstaltungen gerade aus dem Hobbybereich stellt sich das strenge Lautstärkelimit immer wieder als Problem dar, sodass viele Events am Sachsenring trotz grossem Interesses nicht stattfinden können. Für Veranstaltungen wie MotoGP-Rennen werden Ausnahmegenehmigungen erteilt.

Übersicht der Bewertungen Sachsenring

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